Seit mehr als 20 Jahren verbindet den „Premnitzer Carnevalsclub e.V.“ und das „Festkomitee Rheidter Karneval 1961 e.V.“ eine enge und herzliche Freundschaft. Gegenseitige Besuche finden in schöner Regelmäßigkeit statt. In diesem Jahr hatten die Rheidter uns eingeladen, um bei der Prinzenproklamation zur Session 2013/2014 als Gäste dabei zu sein. Kurz vorm 11.11. machten sich daher Präsident Erik Nagel, Schatzmeister Michael Neumann, die Vorstandsmitglieder Frank Hoffmann und Christian Basner sowie ihre Begleiter auf den Weg von der Havel an den Rhein.
Schon am Hotel wurden wir von den ersten Freunden begrüßt, und kurz darauf gab es ein Wiedersehen mit fast allen Vorstandsmitgliedern des FRK und ihren Frauen in der Vereinsgaststätte „Zur Linde“, angeführt vom FRK-Vorsitzenden Hans Klein. Ein lustiger – und langer – Abend begann, mit vielen Gesprächen und Gedankenaustauschen. Wir fühlten uns sofort wieder wie zu Hause.
Traditionell laden bei den Besuchen die jeweiligen Gastgeber ihre Gäste zu einem Ausflug ein. In diesem Jahr ging es nach Köln in den Dom. Unsere Freunde hatten uns eine sachkundige Führung durch den imposanten Bau organisiert. Die Pracht und die Wucht dieses gewaltigen Sakralbaus beeindruckte uns ungemein. Im Anschluss lernten wir die typische „kölsche“ Frohnatur im berühmten „Brauhaus Früh am Dom“ kennen.
Schon bald machten wir uns aber wieder auf den Weg in unser Hotel, denn der Höhepunkt des Tages stand noch bevor: Die „Prinzenproklamation“. Anders als im Märkischen Karneval wird am Rhein bei einer formellen Festveranstaltung unmittelbar vor dem 11.11. zunächst der alte Prinz mit seinem Gefolge verabschiedet und anschließend der neue offiziell bekannt gegeben – im Regelfall wird seine Identität auch erst dann gelüftet. Eingebunden ist das alles in ein buntes und langes Programm, in dem die Prinzen vergangener Jahre, die Honoratioren der Stadt und zahlreiche geladene Gäste zusammen kommen. Der PCC sollte an diesem Abend noch eine wichtige Rolle spielen.
Wir waren sehr überrascht und gerührt, mit welch warmen und herzlichen Worten der Vorsitzende des FRK, Hans Klein, uns begrüßte. Er forderte alle Rheidter auf, einmal unseren Karneval in Premnitz zu besuchen. Es sei im Unterschied zum rheinischen Karneval zwar fast ausschließlich ein „Saalkarneval“ mit immer festem Programm. Aber die Tatsache, dass der PCC fast alles aus eigener Kraft gestalte, sei etwas mehr als Anerkennenswertes, sagte Hans Klein und fügte hinzu: „Das müsst ihr mal erlebt haben, so einen tollen und fröhlichen Karneval!“
PCC-Präsident Erik Nagel revanchierte sich in einer kurzen Ansprache mit einer Passage im Rheidter Ur-Dialekt, der vermutlich schwierigsten Rede, die er bislang gehalten hatte. Er dankte den Rheidtern für den immer herzlichen und warmen Empfang, erinnerte an viele besondere Erlebnisse und hob kurz das besondere des Datums – es war der 9. November – hervor: „Wäre fast auf die Stunde genau vor 24 Jahren die Mauer nicht geöffnet worden, dann wären wir keine Freunde geworden. Und wir sind sehr gute Freunde!“ Er nutzte auch die Gelegenheit, die Rheidter und Niederkasseler zur Bundesgartenschau 2015 nach Premnitz zu kommen. Als besonderes Geschenk zur Prinzenproklamation gestaltete der PCC dann noch einen Teil des Programms: Die Stimmungskanonen „Hoffi, Blase und Bläschen“, die uns begleitet hatten, brachten ein Medley aus ihren besten Nummern zum Besten.
Kurz danach kam es dann auch zum Höhepunkt des Abends: Der Prinz der Rheidter Karnevals-Session 2013/2014 wurde vom Niederkasseler Bürgermeister Stephan Vehreschild proklamiert. Frank der I. und seine Mitstreiter vom Wassersportverein werden unter dem Motto „Ob mem Paddel, ov am Netz - dä WSV hätt Spaß un Hätz“ die närrische Tradition in Rheidt weiterführen. Zahlreiche Gratulationen und Ordensverleihungen krönten den offiziellen Teil des Abends.
Es schlossen sich noch lange Stunden bei Tanz und Musik und vielen guten Gesprächen an. Alte Freundschaften wurden aufgefrischt, neue geschlossen, und zahlreiche Versprechen gegeben, sich bald wieder gegenseitig zu besuchen. Erst um drei Uhr kamen wir müde, aber glücklich und begeistert wieder im Hotel an.
Bereits um zehn Uhr am Sonntagmorgen brachen wir wieder nach Premnitz. Hans Klein und Jürgen Grohs vom FRK ließen es sich nicht nehmen, uns trotz einer mehr als kurzen Nacht persönlich am Hotel zu verabschieden und uns eine gute Reise zu wünschen. Wir wiederum dankten unseren Gastgebern für ein leider viel zu kurzes, durchaus auch anstrengendes, aber vor allem ereignisreiches und wunderschönes Wochenende in Rheidt. Nun freuen wir uns bereits auf den nächsten Besuch vom FRK bei uns in Premnitz!